Folge #86 safety first (Spezial-Folge zu einer live Hörerfrage vom Meet-Up in München)
Über Jacob Drachenberg
Mehr zu Jacob und seiner Geschichte findest du hier.
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Drachenberg-Impuls der Woche – Dein mentaler Espresso zum Wochenstart
Der heutige Impuls dreht sich um das Thema Ankommen. Oft rennen wir von Aufgabe zu Aufgabe von Ziel zu Ziel ohne mal zwischendurch anzukommen. In diesem Impuls spreche ich darüber, warum wir mal wieder öfter ankommen sollten.
Viel Spaß beim Hören
Dein Jacob
Shownotes:
Hey Jacob hier! Guten Morgen aus dem verschneiten München.
Kennst du das flaue Gefühl im Magen, wenn du etwas Neues wagst? Hattest du schon mal Stress, weil du ein bisschen unsicher über deine Zukunft warst? Im heutigen Drachenberg-Impuls geht es um das große Thema Sicherheit und wie du besser mit unsicheren Situationen umgehst.
Ich habe gestern einen Vortrag für einen Kunden in München gehalten. Mein Bruder und ich sind extra einen Tag früher angereist, um 10 Podcast-Hörer aus Süddeutschland und Österreich zu treffen. Die digitale Welt ist super, aber Menschen live zu treffen, ist unersetzbar. Wir haben also Tee getrunken, Gebäck gegessen und uns 3,5 Stunden ausgetauscht
–> Wenn du auch mal Lust auf ein Meet-Up in deiner Stadt hast, dann schreibe mir einfach eine Mail mit „Meet-Up + deine Stadt“ So kann ich Bescheid geben, sollte ich mal in der Nähe sein.
Auf alle Fälle wurde mir Samstag von einer Podcast-Hörerin die Frage gestellt:
„Jacob, wie hälst du es mit dem Thema Sicherheit bzw. wie gehst du mit Unsicherheit um?“
Meine Live-Antwort habe ich für meinen Podcast mitgeschnitten. Eine sehr spannende Frage, die ich gerne über drei Ebenen beantworten würde:
Lass uns direkt starten…
1. Sicherheit als Evolutionsvorteil
Unser Gehirn liebt Sicherheit und damit bekannte Kontexte, Aufgaben, Menschen, Speisen bzw. Orte! Aber warum?
Ganz klar, weil wir dort sehr wahrscheinlich überleben. Damals in der Steinzeit war alles neue (und damit unbekannte) erstmal potentiell gefährlich. Unser menschliches Gehirn hat gelernt, dass es Muster (was ist für mich sicher?) aus der Vergangenheit auf die Zukunft übertragen kann.
Über die Jahrtausende hat dann eine Selektion stattgefunden. Alle Menschen, die sich sehr schnell und unvorbereitet in unbekannte Gewässer gewagt haben, sind sehr wahrscheinlich früher gestorben. Damit haben sich diese „Risk-Lover“-Gene weniger verbreitet. Auf der anderen Seite haben sich Menschen, die immer „das sichere Spiel gespielt haben“ evolutionär gesehen öfter fortgepflanzt (damit ihre Gene weitergegeben)
Was hat das jetzt mit unserem Alltag zu tun? Ganz einfach:
Unser Gehirn will uns schützen und löst daher das Gefühl von Angst aus.
Deshalb mögen wir es auch überhaupt nicht, wenn andere schlecht über uns reden oder wir uns streiten. In der Steinzeit war der Ausschluss aus der Gemeinschaft gleichzeitig das Todesurteil. Alleine konnte man einfach nicht überleben.
Eine direkt anwendbare Strategie für den Alltag: Mache dir klar, dass unser Gehirn oft übertreibt und genetisch manchmal noch das „Steinzeit-Programm“ fährt. Sieh die Angst als Bodyguard, die dich schützen will.
Wenn ich mich vor wichtigen Vorträgen bei großen Kunden etwas unsicher fühle, frage ich meinen „ängstlichen Anteil“ direkt: “Was willst du mir sagen?“. Die Antwort lautet dann: gewissenhafte Vorbereitung, Sport als Ausgleich, genug Schlaf und die Tage davor nicht komplett durchpowern 😉
Ich wandle so die Energie in optimale Vorbereitung um. So kann ich mir selbst auf der Bühne sagen, dass ich alles getan habe, was in meinem Machtbereich lag. So ziehe ich die Unsicherheit auf meine Seite und ganz wichtig:
Ich akzeptiere, dass ich unsicher bin und ignoriere das Gefühl nicht!
Wenn ich dann noch weiter unsicher bin, führe ich mir vor Augen, dass mein Überleben nicht davon abhängt…. das führt uns zum zweiten Punkt.
2. Der Worst-Case in Deutschland
Wenn die Angst unser Leben schützen will, sollten wir uns klar machen, dass unser Überleben zu 99% nicht in Gefahr ist. Wir leben in Frieden und in einem der sichersten Länder der Erde. Zusätzlich haben wir ein System, was uns immer unterstützt: Krankenhaus, Polizei, Feuerwehr und Sondereinsatzkommando. Abertausende Menschen in Deutschland arbeiten Tag und Nacht für unsere Sicherheit.
Außerdem haben wir einen Solidarpakt in Deutschland und damit ein Sozialsystem, welches die Grundbedürfnisse aller Menscher erfüllt (ob das jetzt zuviel oder zu wenig Leistung vom Staat ist, sei mal dahingestellt, das ist für diesen Text aber auch erstmal unwichtig, da es um die reine Absicherun des Überlebens geht)
Der Worst-Case in Deutschland wäre also, dass wir vom Staat eine Wohnung, Essen und ärztliche Versorgung bekommen –> Für unser Überleben ist also immer gesorgt!
Weite Teile der Weltbevölkerung würden sich so ein stabiles Sozialsystem wünschen. Für manche Menschen wäre unser „Worst-Case“ der „Best-Case“ Ich will jetzt hier kein politisches Fass aufmachen, sondern nur aufzeigen, dass für dein Überleben und deine Sicherheit jederzeit gesorgt ist, ich weiß natürlich nicht, was dieser Gedanke in die auslöst. Bei mir sorgt dieses Bild für Gelassenheit, echte Dankbarkeit und lässt meinen „ängstlichen Anteil“ jedes mal ruhiger werden!
So jetzt haben wir die Evolution und den Sozialstaat abgehakt, jetzt kommen wir zu deinen Zielen und Wünschen im Leben.
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3. Restaurant deiner Wünsche
Welches Ziel würdest du endlich verfolgen, wenn du weniger Angst hättest? Welchen Traum würdest du anpacken, wenn du dich sicherer fühlen würdest?
Unser Gehirn will Sicherheit und Routinen, daher gehen wir oft in dieselben Restaurants und bestellen dort die gleichen Gerichte.
Das hat zwei Konsequenzen:
a) Wir gehen damit den „schlechten“ Restaurants aus dem Weg
b) Wir verpassen damit die „super leckeren“ Restaurants, die vielleicht besser als unser Stamm-Italiener sind
Wieder ohne Bewertung, nur als Überblick der Konsequenzen der Vermeidung von „Unsicherheit“ Ich übertreibe das Bild jetzt mal bewusst –> Vielleicht gibt es ja Gerichte in dem Restaurant deiner Wünsche, die nicht auf der Karte stehen. Gerichte, die du selbst nach deinen Wünschen kombinierst. Gerichte außerhalb nach Schema F, die exakt zu dir und deinem Leben passen.
Wenn wir nur immer das „sichere Spiel“ spielen und vorgetestete Gerichte essen, verpassen wir vielleicht unsere Traumkombinationen mit den besten Zutaten des Lebens. Der Restaurantbesuch steht hier übrigens sinnbildlich für Arbeit, Hobbies, Entspannungsmethoden, Sportarten, Menschen, Urlaubsorte, etc. 🙂
Wenn du bis hier hin gelesen hast, dann gibt es in deinem Leben bestimmt ein „unsicheres“ Projekt, was du starten möchtest. Lass diesen Text erstmal sacken. Vergegenwärtige dir die „Bodyguard-Fuktion“ deiner Unsicherheit und dann starte den Prozess Schritt-für-Schritt in deinem Tempo!
Viel Spaß dabei, ich wünsche dir alles Gute – Ciao!
Jacob
P.S.: Wenn du einen Menschen kennst, dem dieser Drachenberg-Impuls in seiner Situation weiterhelfen würde, leite die Podcastfolge einfach weiter 🙂
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